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neodoxon - die geschichte findet nicht statt

....Wissenschaftler, Propheten, Visionäre - Gedanken über die Natur der Zeit....................................................
Geschichte, wie wir sie kennen, bleibt hier ungeschehen.


Wissenschaftler

Stephen William Hawking (*1942)

Stephen W. Hawking begann schon früh, sich mit der allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins auseinander zusetzen und bekam dafür und für seine Überlegungen und Versuche zur Vereinigung der Relativitätstheorie mit der Quantenphysik den Titel „Lucasian Professorship" , ein angesehenes Lehramt, das vor ihm auch Newton und Paul Dirac bekleideten, verliehen.

Hawking befasste sich in den Jahren bis 1970 mit der allgemeinen Relativitätstheorie und der sich daraus ergebenen Singularitäten und entwickelte mathematische Verfahren für die Sätze, die eine Urknall-Singularität voraussagten, zu bestätigen und zu vereinfachen, vorausgesetzt die allgemeine Relativitätstheorie stimmt. So überzeugten er und seine Mitarbeiter schließlich die Kritiker und dieses Modell wurde allgemein übernommen.

Mittlerweile ist Hawking jedoch nicht mehr dieser Meinung und versucht nun, die Physiker davon zu überzeugen, dass das Universum nicht zwangsweise aus einer Singularität entstanden sein muss, da in den bisherigen Rechnungen die Quantenphysik nicht berücksichtigt wurde.

So begann Hawking in den darauffolgenden Jahren die allgemeine Relativitätstheorie und die Quantenmechanik zu einer einheitlichen Theorie zusammenzufassen. Diese einheitliche Theorie würde die Widersprüche der beiden Teiltheorien (Die allgemeine Relativitätstheorie beinhaltet Gesetze auf größerer Ebene, z.B. die Gravitation, sagt aber die Ereignisse auf molekularer Ebene nicht richtig voraus, die dann von der Quantenmechanik erklärt werden) eliminieren und so dem Ziel einer Großen Vereinheitlichten Theorie (GUT) sehr viel näher kommen.

Diese einheitliche Theorie konnten Hawking und seine Kollegen bis jetzt noch nicht entwickeln, was jedoch die Hauptaufgabe der zukünftigen Physiker und Mathematiker sein dürfte. Doch Hawking machte einige Entdeckungen, die zumindest als Teil zu dieser einheitlichen Theorie beitragen. So „entdeckte" und berechnete er z.B. die Emission von Teilchen aus schwarzen Löchern (Die sogenannte Hawking-Strahlung), die gemäß ihrer Definition an sich gar keine Strahlung emittieren dürften.

Nachdem Hawking 1985 in Folge einer Lungenentzündung auch seine Fähigkeit zu sprechen verlor und sich seitdem nur noch mit Hilfe eines Sprachsynthesizers ausdrücken kann, den er mit Hilfe seines kleinen Fingers bedient, beschäftigte er sich neben der Suche nach einer einheitlichen Theorie auch noch verstärkt mit der Rolle Gottes in diesem Universum und der Frage nach dem Sein.

Hawking interessierte sich so z.B. für die Frage, wieso Menschen gerade jetzt in einem expandierenden Universum existieren und nicht in einem kontraktierenden. Er benutzt dafür die steigende Entropie, also die anwachsende Unordnung eines geschlossenen Systems als Beweis. Jedes System, also auch das Universum, wird mit der Zeit immer unordentlicher (man kann zwar sein Haus anstreichen und so Ordnung schaffen, doch die dabei verbrauchte Energie erhöht die Unordnung mehr, als das geordnete Haus sie reduziert. In einem kontraktierenden Universum würde demnach nur noch kaum Energie in geordneter Form vorhanden sein. Da aber Menschen Nahrung in Form von geordneter Energie zu sich nehmen, könnten sie in diesem Zustand des Universums nicht existieren. Aus diesem Grund kann es kein intelligentes Leben in der Kontraktionsphase des Universums geben.

Bei einer einheitlichen Theorie, bei der man mit mathematischen Formeln alles vorhersagen könnte, würde kaum Platz für einen Gott bleiben, da sich alles logisch erklären ließe.

Selbst wenn es einmal gelingen sollte, eine einheitliche Theorie zu entwickeln, die es erlauben würde, die Ereignisse des Universums vorauszuberechnen (abgesehen von der sich aus der Unschärferelation der Quantenmechanik ergebenden Abweichung), bliebe wohl noch viel Arbeit, da sich dann immer noch nicht das Verhalten von Menschen in mathematische Formeln fassen ließe. Und selbst wenn einmal geklärt werden sollte, „wie" das Universum und die Menschen in ihm funktionieren, so bleibt immer noch eine Frage, deren Antwort auch Hawking versucht zu finden, nämlich „warum" alles so ist, wie es ist.

Hätten Sie's gewusst?

Stephen W. Hawking wurde am 8. Januar 1942 geboren, dem 300. Todestag des großen Denkers und Forschers Galileo Galilei.

Er leidet an der amyotrophischen Lateralsklerose, einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems.

Hawking trat als Gast in der "Star Trek - The Next Generation"-Folge Angriff der Borg auf. Er soll selber gebeten haben, in Star Trek mitzuwirken. In der entsprechenden Szene will sich der Android Data mit den drei intelligentesten Menschen der Erde treffen. In einer Szene sitzt er dann mit Isaac Newton, Albert Einstein und Stephen W. Hawking an einem Tisch. Bei den Dreharbeiten soll sich Hawking sehr amüsiert haben.

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Wissenschaftliche Arbeiten:

  • bis 1970 Arbeit an Singularitäten zusammen mit Roger Penrose
  • 1974 Präsentation der Entdeckung der Hawking-Strahlung (Strahlung Schwarzer Löcher)
  • 1981 Präsentation des "Keine-Grenzen-Modells"
  • 1983 mit Jim Hartle: weitere Arbeit an Keine-Grenzen-Hypothese -”Antwort auf die Frage, wie Universum begonnen hat, aber nicht warum
  • April 1988: "Eine kurze Geschichte der Zeit" veröffentlicht
  • Suche nach der Urtheorie (Zusammenführung von Quantenmechanik und Relativitätstheorie zu einer einzigen Theorie)
  • 1988-1991 Film zum Buch "Eine Kurze Geschichte der Zeit"
  • 1993 Buch: "Einsteins Traum - Expeditionen an die Grenzen der Raumzeit"
  • 1996 Buch: "Die illustrierte Kurze Geschichte der Zeit"

 

>> Siehe auch folgende Artikel bei zeitenschmiede.de:

Erklärung diverser wissenschaftlicher Begriffe (folgt demnächst)

Buch von Stephen W. Hawking: "Die illustrierte Kurze Geschichte der Zeit" (Besprechung folgt demnächst)

Buch von Stephen W. Hawking: "Einsteins Traum - Expeditionen an die Grenzen der Raumzeit" (Besprechung folgt demnächst)

PC-Software: "Stephen W. Hawking - Leben im Universum" (Besprechung folgt demnächst)

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