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neodoxon - die geschichte findet nicht statt

TIMELINE


Der Klappentext

Ein Forscherteam aus Historikern, Architekten und Physikern arbeitet in Frankreich an Ausgrabungen der Burg La Roque. Gesponsert wird ihre Tätigkeit von der amerikanischen High-Tech-Firma ITC. Das Team gerät in helle Aufregung, als ihr Professor von einem Besuch bei ITC nicht mehr zurückkehrt. Allerdings gibt es eine merkwürdige Nachricht in den Unterlagen des Klosters: "Helft mir", datiert vom 7.4.1357 in der Handschrift des Professors.

Nachforschungen bei ITC führen zu einer interessanten Entdeckung: ITC ist es gelungen, Menschen ins 14. Jahrhundert zu transportieren. Ihr Direktor erschließt mit diesen ungeahnten Möglichkeiten neue Märkte im Tourismus-Geschäft. Verreisen kann schließlich jeder, doch wer war jemals in der Vergangenheit und zwar authentisch? Nur mit der Rückkehr in die Gegenwart gibt es noch Schwierigkeiten. Primäre Aufgabe ist, den verschollenen Professor zurückzuholen. Nur wie? Einige unerschrockene Forscher machen sich auf den Weg -- gekleidet in stilgerechtes Outfit.


Meinung

Unbestritten ist Michael Crichton ein Meister des technischen Thrills. Positiv betrachtet ist Timeline ein gut gemachter, sehr routinierter Action-Roman, der sich sehr flüssig lesen lässt. Allerdings - neu an dem Plot ist gar nichts. Ein brillanter und hocherfolgreicher Industrieller (siehe Westworld, Jurassic Park oder Congo) heuert ein moralisch einwandfreies, junges und attraktives Team an (siehe Jurassic Park, Congo) um die Idee für einen neuartigen Vergnügungspark umsetzen zu können, mit dem Milliarden verdient werden sollen (siehe Westworld, Jurassic Park). Er bedient sich neuester Technologie (siehe Westworld, Jurassic Park oder Congo), bla bla bla...

Plus: Ein schneller, mitreißender Plot, ziemlich blutig. Reicht für eine Urlaubslektüre.

Minus: Den Quantenquatsch hätte sich Crichton sparen können. Okay - der Mann ist stolz darauf, dass er jeden Humbug wissenschaftlich verpacken kann, aber Quantenschäume lassen niemanden Wow! rufen.

Minus: Der Plot ist dem Jurassic Park einfach zu ähnlich. Aufbau, Spannungsbogen, Drehbuchgerechte Schreibe. Man ersetze Raptoren durch Raubritter, DNA durch Quanten, Hammond durch Dollinger und diesen verrückten Mathematiker (wie war noch sein Name) aus JP durch Marek (Ja - er heißt wirklich so wie mein Redaktionskollege Vector Marec *grins*). Wo bleibt das Neue, Aufregende?

Minus: Zeitreisen wurden schon in Star Trek Folgen aufregender dargestellt.

Minus: Kein Zeitparadoxon? Hat dafür die Lust, die Seitenzahl oder die Verfilmbarkeit nicht mehr gereicht?

Andriz, 11. August 2000

Andriz

Marec

Nach dem Lesen der letzten Seite bleibt ein gewisser fahler Nachgeschmack. War das Alles? Habe ich da nur ein Drehbuch gelesen? Wo bleibt jetzt der große A-ha Effekt? Dennoch - als Thriller, als Action-Roman solide geschrieben - ein Stück Unterhaltung eben.

Kochfest!

Fazit: Gut geschrieben, Idee dezent verschenkt - aber zum Thema Zeitreisen habe ich schon schlechteres gelesen. Allerdings - den wissenschaftlichen Plot hätte sich Crichton sparen können.
Und so ganz nebenbei: Es ist ja wunderbar, dass Crichton sich und seine Charaktere so ernst nimmt - aber ein wenig Humor hätte der Handlung keinen Schaden angetan.

Zu diesem Buch hat sich Marec noch keine Meinung gebildet.

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Michael Crichton, ca 45.- DM
Gebundene Ausgabe - 571 Seiten (2000) K. Blessing, Mchn.; ISBN: 3896671138

 

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